Nein zur Ost-Umfahrung – die bessere Entscheidung für alle in Weimar
Nein zur Ost-Umfahrung – die bessere Entscheidung für Weimar

Die Ost-Umge­hung löst keine Ver­kehrs- und Lärm­pro­bleme. Selbst im Jahr 2050, wenn die Umge­hung viel­leicht fer­tig wäre, stellt eine Ost-Umge­hung keine Lösung für die belas­te­ten Anwoh­ner an der B7 dar.

Sie trägt Zubrin­ger­ver­kehr in ruhige Wohn­la­gen, zer­stört Nah­erho­lungs­ge­biete, ver­schlingt Unsum­men von Steu­er­gel­dern und belas­tet nicht nur den Bund, son­dern auch den städ­ti­schen Haus­halt lang­fris­tig stark.

Aus Liebe zu Wei­mar
 sagen Sie am 23. Februar
 NEIN zur Ost-Umgehung

Lass Dir Deine Zukunft nicht zubauen!

In Thü­rin­gen dür­fen junge Men­schen schon ab 16 Jah­ren bei Bür­ger­ent­schei­den und ‑befra­gun­gen mit­wäh­len – nutze Deine Chance und stimme gegen die Ost-Umge­hung!

››› Entlastung gibt es auch ohne Ost-Umgehung.

Die Ver­kehrs­be­las­tung auf der B7 sinkt seit 20 Jah­ren. Der Pla­nungs- und Bau­zeit­raum für die Ost-Umge­hung liegt bei etwa  25 Jah­ren  – vor­aus­ge­setzt, alle Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren, pla­ne­ri­schen Hür­den und Ent­eig­nun­gen wer­den erfolg­reich abge­schlos­sen. Es würde  bis dahin keine wei­te­ren Erleich­te­run­gen , z.B. Flüs­ter­asphalt, für die belas­te­ten Anwoh­nen­den geben – der Bund inves­tiert nicht zwei­mal in die glei­che Aufgabe. 

››› Keine Verschwendung
von Weimars Steuern!

Die Ost-Umge­hung ist für Wei­mar nicht kos­ten­los, wie man­che behaup­ten. Aktu­elle Pro­gno­sen sehen allein die Kos­ten für den Bund bei  mehr als 100.000.000 € .

Der Bund zahlt aber z.B. nicht für die Zubrin­ger­stra­ßen. Zubrin­ger, Anschlüsse sowie der Unter­halt der entwid­meten B7  kos­ten die Stadt zusätz­lich viele Mil­lio­nen Euro  – diese Haus­halts­mit­tel wür­den für Sozia­les, Sport, Kul­tur und Inves­ti­tio­nen fehlen.

››› Geringfügig entlasten, um andere zu belasten?

Nach aktu­el­len Ver­kehrs­zah­len wird die Ent­las­tung für die Anwoh­ner der B7 unter 10% und damit kaum spür­bar sein. Aktu­ell beträgt der  Durch­gangs­ver­kehr nur noch 4% ! Dage­gen wird sich der Ver­kehr auf den Zubrin­ger­stra­ßen Kroms­dor­fer Straße, Ossietz­ky­straße, Rosenthal­straße und Tie­fur­ter Allee stark erhö­hen. Verkehrs­fluss­analysen erge­ben  das Drei­fache der bis­he­ri­gen Verkehrs­belastung . Ebenso müs­sen dort zahl­rei­che Park­plätze entfallen. 

››› Kultur und Natur für unsere Kinder sichern!

Zu den Leid­tra­gen­den der Ost-Umge­hung gehört auch der ein­zig­ar­tige, fast durch­gän­gige Grün­zug zwi­schen Bel­ve­dere und Kroms­dor­fer Park. Betrof­fen ist auch das  UNESCO-Welt­kul­tur­erbe Tie­fur­ter Park  – den Wei­ma­rer und Tou­ris­ten beson­ders wegen sei­ner Ruhe schätzen.

Durch die geplan­ten Brü­cken­bau­werke wür­den auch die  Gär­ten in der Rosenthal­straße  und am Dür­ren Bach stark ver­lärmt, ebenso der Dorotheenhof.

››› Lieber 5 Fußballfelder
als 50.000 m² Asphalt!

Der Flä­chen­be­darf für neue Stra­ßen ist groß – auf der geplan­ten Trasse wür­den  viele Bio­tope , Streu­obst­wie­sen und natür­li­che Bach­läufe unwi­der­bring­lich ver­lo­ren gehen. Die  Wild -Popu­la­tion des  Web­icht hätte kei­nen ungestör­ten Zugang zu den Fel­dern der Kroms­dor­fer Flur mehr, wo wie­derum  wert­volle Acker­flä­chen ver­lo­ren gehen würden.

Mehr ver­sie­gelte Flä­chen bedeu­ten aber auch große Her­aus­for­de­run­gen für Wei­mars Abwassersystem.

››› Wirtschaft und Stadt würden nicht profitieren.

Die Ent­wick­lung der nörd­li­chen Gewer­be­ge­biete erfolgte im Wis­sen um die Ableh­nung der Ost-Umge­hung durch den Stadt­rat. Die A4 ist über die West-Umge­hung gut erreich­bar. Die Feu­er­wehr und das geplante DHL-Ver­teil­zen­trum sind  nicht auf eine Ost-Umfah­rung ange­wie­sen .

Auch eine von man­chen behaup­tete Ent­wick­lung des Wei­ma­rer Ostens ist unwahr­schein­lich. Hier­für gibt es  keine kon­kre­ten Pläne .

Fakten zur Ostumfahrung

Schützt die Ostumfahrung tatsächlich die Bevökerung vor Lärm? 

Die Lärm­be­las­tung an der inner­städ­ti­schen B7 ist unum­strit­ten. Sie bewegt sich jedoch auf dem Niveau des­sen, was an Ein­falls­stra­ßen lei­der noch immer üblich ist. Eine Ent­las­tung ist auf ver­schie­de­nen Wegen möglich.

  1. Tempo 30 und Nacht­fahr­ver­bot für LKW
    ist sofort umsetz­bar und ent­las­tet unmit­tel­bar um sub­jek­tiv etwa 50%.
  2. Flüs­ter­asphalt als Deck­schicht
    erfor­dert nicht den Neu­bau einer Straße und ist mit­tel­fris­tig umsetz­bar, wenn die nächste Ober­flä­chen­sa­nie­rung ansteht. Im Rah­men des Lärm­ak­ti­ons­plan kann die Stadt sich dafür beim Land einsetzen.
  3. Opti­mie­rung der Ampel­schal­tun­gen
    Die Stadt Wei­mar plant unmit­tel­bar mit der Ein­füh­rung des u.a. von den Befür­wor­tern der Umfah­rung ver­hin­der­ten Tempo 30 die Aktua­li­sie­rung der Ampel­schal­tun­gen. Dies ver­mei­det Brems- und Anfahr­ge­räu­sche, die als beson­ders laut wahr­ge­nom­men werden.
  4. Finan­zie­rung von Schall­schutz­maß­nah­men an der Stre­cke
    z.B. Lärm­schutz­fens­tern und schall­schlu­cken­den Grund­stücks­be­gren­zun­gen. Dies ist teuer, greift in pri­vate Eigen­tums­ver­hält­nisse ein und erfor­dert die Mit­wir­kung der Eigentümer.
  5. Bau einer Umge­hungs­straße
    Dies ist die mit Abstand teu­erste und lang­wie­rigste Lösung, die sich nur lohnt, wenn die zu ent­las­tende Straße beson­ders stark vom Durch­gangs­ver­kehr betrof­fen ist. Dies ist bei der inner­städ­ti­schen B7 in Wei­mar nicht der Fall. Die Umge­hung würde zwar die Umge­bung ver­lär­men und die Fahr­stre­cken ver­län­gern und in Wohn­ge­biete ver­la­gern, aber die Ent­las­tungs­wir­kung auf der B7 ist nach Aus­sage aller Fach­pla­ner erwart­bar gering bis kaum spürbar.

Die fol­gende Karte zeigt die geplante Tras­sie­rung der Ost­um­fah­rung in der vom Stadt­rat abg­lehn­ten Vari­ante 1, mög­li­che Anschluss­va­ri­an­ten und wahr­schein­li­che neue Belas­tun­gen durch den Bau der sog. Ostumfahrung.

Zu 1.

Die Redu­zie­rung der Geschwin­dig­keit von 50 km/h auf 30 km/h senkt den Lärm­pe­gel um etwa 3 bis 5 dB(A). Dies ent­spricht einer sub­jek­tiv wahr­ge­nom­me­nen Hal­bie­rung des Ver­kehrs­ge­räuschs. Der Effekt ent­steht durch weni­ger Motor­ge­räu­sche, redu­zierte Roll- und Abroll­ge­räu­sche der Rei­fen sowie weni­ger Beschleu­ni­gungs- und Brems­vor­gänge. Beson­ders bei Pkw ist der Ein­fluss groß, da Motor­ge­räu­sche bei nied­ri­gen Geschwin­dig­kei­ten domi­nie­ren. Lkw pro­fi­tie­ren eben­falls, da sie bei 30 km/h mit nied­ri­ge­ren Dreh­zah­len fah­ren. Zudem ver­rin­gert sich durch sanf­te­res Fah­ren der Spit­zen­lärm, der durch abrup­tes Brem­sen oder Beschleu­ni­gen ent­steht. Beson­ders nachts oder in Wohn­ge­bie­ten führt die Maß­nahme zu einer deut­lich wahr­nehm­ba­ren Lärm­re­duk­tion, da die Ver­kehrs­dichte gering ist und Ein­zel­ge­räu­sche domi­nie­ren. Die posi­tive Wir­kung wird durch lärm­min­dernde Fahr­bahn­be­läge ver­stärkt. Zusätz­lich steigt die Ver­kehrs­si­cher­heit, da kür­zere Brems­wege und eine bes­sere Wahr­nehm­bar­keit für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer gege­ben sind.

Zu 2.

Flüs­ter­asphalt kann den Lärm­pe­gel um 3 bis 7 dB(A) sen­ken, was einer sub­jek­ti­ven Hal­bie­rung bis Vier­te­lung des Ver­kehrs­lärms ent­spricht. Der Effekt ent­steht durch die poröse Struk­tur des Asphalts, die Schall­wel­len absor­biert und Abroll­ge­räu­sche redu­ziert. Die Wir­kung ist bei höhe­ren Geschwin­dig­kei­ten stär­ker, weil das Abroll­ge­räusch hier den Motor­lärm über­steigt. Zusam­men mit Tempo 30 ist eine Redu­zie­rung des Lärms auf nur noch ein Vier­tel möglich.

Zu 3.

Diese Aus­sage wurde von der für Bau zustän­di­gen 1. Bei­geord­ne­ten Frau Dr. Kolb mehr­fach im Stadt­rat im Zusam­men­hang mit dem Lärm­ak­ti­ons­plan getätigt.

Die Ost­um­fah­rung beginnt am Abzweig Süßen­born der B7, führt diese öst­lich des Web­ichts über die Äcker, kreuzt die Robert-Blum-Straße mit einer Brü­cke, über­spannt das Klär­werk mit einer 18m hohen Brü­cke zur Auf­fahrt Rosenthal­straße, führt danach in einem Bogen west­lich an den Neu­bau­ten im Glo­cken­be­cher­weg vor­bei zur Bahn­que­rung öst­lich der Dür­ren­ba­cher Hütte mit Auf­fahrt Kroms­dor­fer Straße, ver­schwenkt auf den jet­zi­gen Feld­weg par­al­lel dem Dür­ren Bach und biegt vor dem Doro­theen­hof zum Kreis­ver­kehr Schön­dorf ein.

Die Wege­füh­rung und wei­tere Details ste­hen in der Pro­jekt­be­schrei­bung im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan.

Die Streckenführung ist im Detail noch nicht festgelegt

Fest­ge­legt wurde bis­her ein Stre­cken­kor­ri­dor. Bei die­sem sind viele Fra­gen kom­plett ungeklärt.

  • Wel­chen Höhen­ver­lauf hat die Strecke?
  • Wel­che Form der Bahn­que­rung ist für die Que­rung der Bahn­haupt­stre­cke vorgesehen?
  • Wie funk­tio­nie­ren die zwei geplan­ten Anschluss­stel­len, beson­ders die in der Rosenthalstraße?
  • Warum endet die Brü­cke über das Klär­werk bereits vor der Robert-Bluhm-Straße?
  • Wie ist die Brü­cken­lö­sung in der Robert-Bluhm-Straße zu sehen?

Wir haben die Karte aus dem Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan so detail­iert wie mög­lich auf einem Plan und einem Luft­bild nach­ge­zeich­net, um den Ver­lauf ver­ständ­li­cher zu machen. Zugleich sind so die aber­wit­zi­gen Dimen­sio­nen der dafür nöti­gen Inge­nieur­bau­werke erahnbar.

Die Variante 1 der Ostumfahrung birgt erhebliche planerische und damit fiskalische Risiken für alle Projektpartner.

Die jahr­zehn­te­alte Vari­ante 1 für die Ost­um­fah­rung wurde nie­mals gründ­lich geprüft. Inzwi­schen haben sich die pla­ne­ri­schen Rah­men­be­din­gun­gen geän­dert. Eine große Anzahl von Neu­bau­ten in unmit­tel­ba­rer Nähe der Stre­cke sind ent­stan­den. Auch die Gesetze zu Umwelt­schutz und Emis­si­ons­schutz sind heute stren­ger. Die von den Befür­wor­tern expli­zit gefor­derte Stre­cke steckt daher vol­ler Pla­nungs­ri­si­ken und Kos­ten­fal­len.

Unsere Spe­zia­lis­tin­nen und Spe­zia­lis­ten arbei­ten zur Zeit an einem 3D-Modell, wel­ches die hohe Kom­ple­xi­tät und den damit ver­bun­de­nen Auf­wand noch ein­mal deut­li­cher machen wird.

Quel­len: Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 · Thü­rin­ger Lan­des­amt für Boden­ma­nage­ment und Geoinformation

Der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan pro­gnos­ti­zierte für die B7 im Jahr 2020 eine Ver­kehrs­be­las­tung von 20.350 Fahr­zeu­gen pro Tag und damit einen leich­ten Rück­gang um etwa 15%. Tat­säch­lich lag die Ver­kehrs­be­las­tung zu die­sem Zeit­punkt aber fast 15% unter die­sem Pro­gno­se­wert bei 17.541 Fahr­zeu­gen. Im Jahr 2023 ging die Ver­kehrs­be­las­tung noch ein­mal um etwa 250 Fahr­zeuge zurück. Damit liegt die Belas­tung der Straße auf­grund des Rück­gang des Ver­kehrs nur noch um weni­ger als 10% über der Aus­las­tung der Straße, die durch den Bau der Ost­um­fah­rung erreicht wer­den sollte – ganz ohne Bau der Straße.

No Data Found 

Plausible Begründungen für den Rückgang des Verkehrs auch ohne Umgehungsstraße

  • Demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung
    Viele Berufs­pen­delnde kamen aus dem Land­kreis. Des­sen Bevöl­ke­rung ist stark über­al­tert, so dass weni­ger Men­schen einpendeln.
  • Bemau­tung der Bun­des­stra­ßen
    Die Bemau­tung der Bun­des­stra­ßen seit Juli 2024 macht die B7 als güns­tige Option zur A4 zwi­schen Jena und Erfurt unat­trak­tiv. Die­ser Effekt spie­gelt sich im Dia­gramm noch nicht wieder.
  • Auch Wei­mar altert
    Auch in Wei­mar wer­den die Men­schen immer älter – sie ver­fü­gen zwar über mehr Autos, sind aber mit die­sen weit weni­ger unter­wegs als Berufs­tä­tige und Familien.

Diese Effekte wer­den sich in den kom­men­den Jah­ren sogar noch ein­mal ver­stär­ken, beson­ders die Bevöl­ke­rung des Land­krei­ses sinkt wei­ter, bis 2040 um wei­tere 8% (2).

Quel­len: 1) Sta­tis­ti­sches Jahr­buch Wei­mar · 2) Thür. Lan­des­amt für Statistik

Rea­lis­tisch ist eine Fer­tig­stel­lung zwi­schen 2040 und 2050. Der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan sieht 11 ½ Jahre Pla­nungs­zeit und 4 Jahre Bau­zeit vor, aller­dings sind hier Ver­fah­rens­hemm­nisse nicht berück­sich­tigt, denn Pla­nung und Bau von kom­ple­xen Ver­kehrs­pro­jek­ten erfor­dern zahl­rei­che Pla­nungs- und Genehmigungsschritte.

  1. Zuerst ein­mal muss über­prüft wer­den, ob eine neue Stre­cke über­haupt noch sinn­voll und volks­wirt­schaft­lich ver­tret­bar ist, d.h. der lang­fris­tige gesell­schaft­li­che Nut­zen mit den Kos­ten in einem sinn­vol­len Ver­hält­nis steht.
  2. Zudem ist zu prü­fen, ob die aktu­ell vor­han­dene Situa­tion auf der geplan­ten Stre­cke durch neu ent­stan­dene Gebäude und Sied­lun­gen, Bio­tope, sie­delnde Arten usw. Fra­gen bzgl. des Emis­si­ons­schutz, vor allem des Lärm­schutz, des Arten­schutz und andere Kri­te­rien berührt und ob diese lös­bar sind.
  3. Wei­ter­hin müs­sen alle Flä­chen­ei­gen­tü­mer vom Ver­kauf der benö­tig­ten Grund­stü­cke über­zeugt oder ggf. ent­eig­net wer­den, was in der Regel lange Gerichts­ver­fah­ren nach sich zieht.
  4. Danach müs­sen sich Bund, Land, Kom­mune und Bahn auf die Finan­zie­rung eini­gen, denn der Bund zahlt nur die eigent­li­che Umge­hungs­straße, jedoch nicht die Zubrin­ger, Kreu­zun­gen, Auf­fahr­ten usw. Bei der Kreu­zung mit der Bahn ent­schei­det die Kreu­zungs­form über die Anteile, die die ver­schie­de­nen Part­ner über­neh­men müs­sen. Hier ist es zum Bei­spiel wich­tig, ob es sich um einen Tun­nel oder eine Brü­cke handelt.

Sind alle vor­he­ri­gen Punkte geklärt, kann geplant und gebaut wer­den. Alle Vor­ver­fah­ren, die Pla­nung und der Bau benö­ti­gen in Summe mehr als 20 Jahre.

Die Kos­ten für die Ost­um­ge­hung sind im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan mit etwa 26 Mil­lio­nen € für den Anteil des Bun­des ange­ge­ben. Diese Anga­ben stam­men von 2012 (!) und waren bereits zur Auf­nahme in den vor­dring­li­chen Bedarf stark veraltet.

Nach aktu­el­lem Bau­preis­in­dex würde die Ost­um­ge­hung bereits über 40 Mil­lio­nen € kos­ten, vor­aus­ge­setzt die Kos­ten­schät­zung war annä­hernd seriös. Daran bestehen erheb­li­che Zwei­fel, weil im Kos­ten­plan des Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan die Kos­ten für Kom­mune und Bahn mit 0€ ange­setzt sind. Auch das kom­plexe Gelän­de­pro­fil sowie die Anfor­de­run­gen an den Lärm­schutz und Bio­top­ver­bund schei­nen noch nicht Bestand­teil der Kos­ten­pla­nung gewe­sen zu sein.

Berück­sich­tigt man die Preis­ent­wick­lung und Infla­tion und schreibt den alten, unvoll­stän­di­gen Kos­ten­an­satz fort, wür­den die Kos­ten allein für den Bund bei einem Bau­be­ginn um das Jahr 2040 bei über 100 Mil­lio­nen € liegen.

Hinzu kämen die Kos­ten für die Stadt und die Bahn. Dabei sind die städ­ti­schen Kos­ten schwer zu bezif­fern, weil alle Zufahrts­stra­ßen erneu­ert und für die Ver­kehrs­last ertüch­tigt wer­den müs­sen und die Kos­ten für die Anschlüsse von der Pla­nung abhän­gig sind. Für die Bahn bedeu­tet das Kreu­zungs­vor­ha­ben außer­dem mona­te­lange Sperr­pau­sen auf der Stre­cke Erfurt—Leipzig.

Für die Maß­nah­men, die die Stadt für die Ost­um­fah­rung selbst zah­len müsste, wer­den also wei­tere zig Mil­lio­nen € nötig sein und auch die Bahn muss bereit sein, zu investieren.

Quel­len: Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030 · Stadt­ver­wal­tung Wei­mar · Baupreisindex

Stimmen die Aussagen der Befürwortenden, dass…

…der Verkehr in Weimar zunimmt. 

NEIN! – Diese Behaup­tung wird von Befür­wor­tern immer wie­der vor­ge­bracht. Die Stadt zählt an meh­re­ren Zähl­stel­len den Ver­kehr in Wei­mar und die­ser sinkt seit Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich in den meis­ten Tei­len der Stadt.

Ins­be­son­dere im Osten Wei­mars sinkt die Ver­kehrs­be­las­tung seit 25 Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich, auch im Jahr 2023 und 2024, für das lei­der noch keine sta­tis­ti­schen Jahr­bü­cher vor­lie­gen, deren Zah­len aber schon teil­weise ver­öf­fent­licht wurden.

Mehr zur Ent­las­tungs­wir­kung fin­den Sie bei den Argu­men­ten »

Verkehrszahlen Weimar über alle Zählstellen von 2000-2022

Quelle: Sta­tis­ti­sches Jahr­buch Weimar

NEIN! – das ist falsch. Nur 4% des Ver­kehrs zwi­schen Lin­den­berg und Kreis­ver­kehr Schön­dorf sind Durch­gangs­ver­kehr. Auch bei den Last­wa­gen auf der inner­städ­ti­schen B7 han­delt es sich im wesent­li­chen um regio­na­len Lieferverkehr.

Die Ent­las­tung­wir­kung wird nur noch mit 10% pro­gnos­ti­ziert, da der Durch­gangs­ver­kehr stark rück­läu­fig ist. Für eine effek­tive Redu­zie­rung der Lärm­be­las­tung müss­ten sich die Fahr­gast­zah­len noch­mals halbieren.

Mehr zur Ent­las­tungs­wir­kung fin­den Sie bei den Argu­men­ten »

Quelle: Stadt­ver­wal­tung Weimar

NEIN! – es han­delt sich um eine Behaup­tung, um die Bedeu­tung des Pro­jek­tes ›Ost-Umge­hung‹ künst­lich aufzuwerten.

Tat­säch­lich ist das wich­tigste Infra­struk­tur­pro­jekt der Region der wei­test­ge­hende zwei­glei­sige Aus­bau und die Elek­tri­fi­zie­rung der Mitte-Deutsch­land-Ver­bin­dung, die für eine höhere Tak­tung des Bahn­ver­kehrs zwi­schen Gera und Erfurt über Jena und Wei­mar not­wen­dig ist. Deren Aus­bau kos­tet mit Kos­ten­stand 2022 595 Millionen €.

Die Ange­bots­ver­bes­se­rung beson­ders auf den aktu­ell stark über­las­te­ten Abschnit­ten Jena–Weimar–Erfurt wird zusätz­li­chen Druck von der B7 neh­men und den Durch­gangs­ver­kehr in Wei­mars Osten wei­ter marginalisieren.

NEIN! – das ist falsch. Das Bür­ger­be­geh­ren ver­pflich­tet den Ober­bür­ger­meis­ter ledig­lich, sich beim Bund für den Bau der Umge­hung einzusetzen.

Zahl­rei­che wei­tere Schritte sind nötig, um das Pro­jekt über­haupt wie­der aufzunehmen.

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NEIN! – das ist falsch. Inzwi­schen hat sich die Kos­ten­be­tei­li­gung für Bun­des­pro­jekte geändert.

Zufahrts­stra­ßen, Auf­fahr­ten und Kreu­zun­gen kos­ten viele Mil­lio­nen Euro und müs­sen von der Stadt eigen­fi­nan­ziert werden.

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Quelle: Stadt­ver­wal­tung Weimar

NEIN! – das ist falsch. Die im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan auf­ge­nom­men Kos­ten von 26 Mil­lio­nen € waren schon zur Auf­nahme in den vor­dring­li­chen Bedarf mit einem Pla­nungs­stand von 2012 deut­lich ver­al­tet und unter­bud­ge­tiert. Die Bau­preise haben sich seit 2012 dras­tisch erhöht und wür­den bis zum Bau­be­ginn in 2040 noch ein­mal wach­sen. Ob die dann nötige Summe noch als volks­wirt­schaft­lich sinn­voll erach­tet wird, ist frag­lich. Im Haus­halt vor­ge­se­hene Mit­tel wur­den in den Vor­jah­ren für andere Pro­jekte genutzt. Aktu­ell ist das Pro­jekt nicht budgetiert.

Die Wirt­schaft­lich­keits­prü­fung anhand aktu­el­ler Zah­len ist neben ande­ren Kri­te­rien Vor­aus­set­zung für den Baubeginn.

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Quelle: Bun­des­haus­halt 2023

NEIN! – das ist falsch. Die erwar­tete Ent­las­tung auf der bis­he­ri­gen B7 redu­ziert sich nur um 10% – für den Rad­ver­kehr und Fuß­ver­kehr ändern sich die Rah­men­be­din­gun­gen damit nur im kaum wahr­nehm­ba­ren Bereich.

Da die Umge­hungs­straße auf den Zubrin­ger­stra­ßen jedoch das Ver­kehrs­auf­kom­men dras­tisch erhö­hen wird, wer­den Rad­fah­rende und Men­schen zu Fuß neuen Gefah­ren durch einen stär­ke­ren Durch­gangs­ver­kehr aus­ge­setzt, wo bis­her keine Gefah­ren­punkte vor­han­den waren.

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Quel­len: Ver­kehrs­ver­la­ge­rungs­ana­lyse im Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan 2030

NEIN! – diese Behaup­tung wurde vom Spre­cher der DHL in der Presse klar demen­tiert. Das DHL-Logis­tik­zen­trum ist für die lokale Post-Logis­tik vor­ge­se­hen und befand sich bis­her in der Haupt­post am Goetheplatz.

Die meis­ten Zustel­lun­gen erfol­gen in das Stadt­ge­biet von Wei­mar und in den Nord­kreis. Für die Sen­dun­gen in die Stadt wäre die Ost­um­fah­rung ein Umweg, für die Sen­dun­gen in den Nord­kreis ebenfalls.

Die Ver­la­ge­rung des Logis­tik­zen­trums in das Gewer­be­ge­biet an der Kroms­dor­fer Straße steht nicht im Zusam­men­hang mit einer zukünf­ti­gen Ost­um­fah­rung, wie die Befür­wor­ter behaup­ten. Die Gründe für den Stand­ort sind vor allem der dort vor­han­dene Platz für eine nach­hal­tige rein-elek­tri­sche Ver­teil­in­fra­struk­tur inkl. groß­flä­chi­ger Photovoltaik.

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Quelle: Spre­cher der DHL in der Thü­rin­ger All­ge­meine vom 4.2.2025

NEIN! – das ist falsch. In Wei­mars Osten gibt es kaum noch freie Flä­chen und damit kaum noch Entwicklungspotential.

Durch den Tie­fur­ter Park und die Gär­ten ent­lang der Rosenthal­straße und Kroms­dor­fer Straße ist der Schwer­punkt des Ost­teils von Wei­mar Woh­nen, Kul­tur und Erholung.

Mit den Wohn­bau­ten im Kirsch­berg­quar­tier, der Sanie­rung des eham­li­gen Kli­ni­kums (Ro70), der Bebau­ung am Glo­cken­be­cher­weg und am Lan­gen Weg in Tie­furt sowie den Lücken­schlüs­sen in der Dür­ren­ba­cher Hütte sind alle grö­ße­ren Bau­flä­chen ver­ge­ben. Auch im Bereich des ehe­ma­li­gen Wei­mar­werks gibt es nur noch klei­nere ver­füg­bare Flä­chen für Gewerbeansiedlung.

Die Bewoh­ner des Kirsch­berg­quar­tiers, der Ro70, der Neu­bau­ten am Glo­cken­be­cher­weg und lan­gem Weg und der Dür­ren­ba­cher Hütte spre­chen sich nahezu geschlos­sen gegen den Bau der Ost­um­fah­rung aus.

Im Wei­ma­rer Osten ist keine wei­tere Ent­wick­lung geplant, wel­che eine schnelle Stra­ßen­an­bin­dung erfordert.

Die Wirt­schafts­un­ter­neh­men im Wei­ma­rer Osten haben ihre Stand­ort­ent­schei­dung im Wis­sen um die Ableh­nung der Ost­um­fah­rung durch den Stadt­rat getrof­fen. Auch die Frak­tio­nen des Wei­mar­werk Bür­ger­bünd­nis und der CDU leh­nen den Bau klar ab. 

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Quelle: Flä­chen­nut­zungs­plan der Stadt Wei­mar · Pres­se­mit­tei­lung zur gemein­sa­men Klau­sur von Wei­mar­Werk und CDU 2023

Immer wie­der argu­men­tie­ren die Befür­wor­ter der Umge­hungs­straße mit Aus­sa­gen, die einer kri­ti­schen Über­prü­fung nicht stand­hal­ten. Weder wächst der Ver­kehr in Wei­mar, noch han­delt es sich um das wich­tigste Infra­struk­tur­pro­jekt der Region. Auch ein signi­fi­kan­tes Wachs­tum in Wei­mars Osten und Nor­den ist stadt­pla­ne­risch nicht vor­ge­se­hen. Viel­mehr ent­steht der Ein­druck, dass die Befür­wor­ten­den sich an jeden Stroh­halm klam­mern, um die Ost­um­fah­rung als All­heil­mit­tel gegen den Frust über Ver­kehrs­pro­bleme in Wei­mar anzu­die­nen. Wir haben die Aus­sa­gen daher Stück für Stück geprüft.

Kluge Entscheidungen brauchen gute Informationen!

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Erstel­len Sie aus ihrem Pro­fil­bild ein neues Pro­fil­bild, mit dem Sie Ihre Ableh­nung gegen die Ost­um­fah­rung zeigen. 

Infos der Stadt Weimar 

Argu­mente von städ­ti­scher Seite und Hin­ter­gründe zum Bürgerentscheid 

Unser Team ›NEIN‹ ist ein loses Bünd­nis von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aus Wei­mar, die sich auf­grund der anste­hen­den Bür­ger­be­fra­gung Gedan­ken um die Zukunft unse­rer Stadt machen. Die Mit­glie­der kom­men aus den ver­schie­dens­ten Stadt­tei­len Wei­mars. Unser Ansin­nen ist es, objek­tive Infor­ma­tion anhand von Fak­ten und Sach­lage gegen die Des­in­for­ma­ti­ons­kam­pa­gne der Tras­sen­be­für­wor­ter zu stellen.

Wir finan­zie­ren uns allein aus pri­va­ten Spen­den, sind poli­tisch unab­hän­gig und überparteilich.

Wir ver­ste­hen den schon häu­fi­ger geäu­ßer­ten Wunsch zu wis­sen, wel­che Per­so­nen sich gegen die Ost-Umge­hung engagieren.

Viele Mit­glie­der von uns enga­gie­ren sich seit Jah­ren gegen die Ost­um­fah­rung und haben lei­der die Erfah­rung gemacht, dass sie dafür per­sön­lich ange­grif­fen wer­den, dass Debat­ten auf die per­sön­li­che Ebene gezo­gen und Orts­teile gegen­ein­an­der aus­ge­spielt werden.

Wir hof­fen, dass Sie Ver­ständ­nis dafür. haben, dass wir unsere Mit­glie­der dem nicht aus­set­zen möch­ten. Wir dan­ken für alle Unterstützungsangebote.

Die Spre­che­rin der Initia­tive ist Ingrid Pra­ger, der Spre­cher Mar­tin Wünsche.

Ihr erreicht uns am ein­fachs­ten per E‑Mail.

NEU — Konsequenz der Ost-Umgehung für Natur und Kultur in Tiefurt.

Die Initiatoren der Kritik an der Ostumfahrung verstehen die Lärmprobleme an der Jenaer Straße gut und werden sich ungeachtet vom Ausgang der Bürgerbefragung bei der Stadt für die zeitnahe Umsetzung von wirksamen Lärmschutz auf der aktuellen B7 stark machen.

Der Bundesverkehrswegeplan regelt in groben Zügen, wie die Ostumfahrung aussehen könnte, indem er den Planungskorridor definiert. Die Route auf dem Luftbild entspricht dem exakten Verlauf im BVWP. Die Drohnenbilder zeigen in der Übersicht und in der Vergrößerung den gleichen Streckenverlauf in einem aktuellen Bild.

Dies verdeutlicht, warum die Kritik an der zur Abstimmung stehenden Variante so hoch ist. Zu erkennen ist, wie die Umfahrung Tiefurt komplett von der Kernstadt trennt und alle fußläufigen Wegebeziehungen mit Ausnahme der Robert-Blum-Straße, dem Ilmradweg, der Rosenthalstraße und der Kromsdorfer Straße kappt.

Zu erkennen ist auch, wie die Straße in ihrer Führung parallel zum Waldrand vom Webicht den letzten Zugang für das Wild des Webichts ins offene Gelände abschneidet und wie dicht sie an der Wohnbebauung am Langen Weg und Glockenbecherweg entlang führt. Sichtbar auch, dass die Trasse fast immer oberhalb der Wohnbebauung in Tiefurt liegt und sich damit Lärm sehr weit ungehindert ausbreiten kann.

Weniger gut aus dieser Perspektive sichtbar sind die durch den Bau der Auffahrten und Pfeiler beeinträchtigten Biotope zwischen Robert-Blum-Straße und Ilmbogen sowie dort wo heute die Bushaltestelle dürrer Bach ist.
Selbst wenn auf dieser Straße am Ende nur 3.000 Autos am Tag fahren, steht sowohl die exponierte Lärmquelle als auch der Verlust an Natur, Biotopen und Wegebeziehungen in keinem vernünftigen Verhältnis zu den erwarteten Entlastungswirkungen an der jetzigen B7.

Details zu weiteren Auswirkgungen finden Sie unter ›Fragen und Antworten‹.